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message by Höflich (14.7.2019 20:50:49):
>>>>Als ich einmal aufs LKA vorgeladen wurde...

>>>>Wegen, natürlich, einem einzeiligen »Hasskommentar«. Ich meine, ich wusste natürlich, dass da eine Anzeige im Raum stand, aber aufs LKA? Am Tempelhofer Damm? Ich habe kurz überlegt:
>>>>
>>>>"hast du vielleicht unwissentlich nach der Methode des Doktor Schmidt Heroin hergestellt, so ca. 500 Kilogramm und es in Kindergärten verteilt? Hmmm, nein. Hast du einen Anschlag mit einem Scania-Laster auf einen Weihnachtsmarkt verübt? Hm, ich glaube nicht. Ah was solls. Enjoy the show..."
>>>>
>>>>Als ich dort eintraf, es war ein kalter Dezembermorgen, war ich vor allem erschüttert von der Heruntergekommenheit des Gebäudes. Jedes Call Center, in dem ich bisher war, war ein Paradies der Stilkunst dagegen. Eine andere Sache waren die Sicherheitsvorkehrungen.
>>>
>>>
>>>Also ich meine damit die mangelnden Sicherheitsvorkehrungen...
>>>
>>>Nun, ich bin da hinzitiert worden, zuerst an eine vollkommen andere Adresse, um erst mal weitergeschickt zu werden »ja, da müssen sie da und dorthin«.
>>>>
>>>>Dann ging ich also »da und dorthin«. »Da und dorthin« war gar nicht so leicht zu finden, aber ich habe es geschafft, Hurraaah! Dann gab es das nächste Problem. Ich habe vor diesem vollkommen heruntergekommenen Gebäude geklingelt, mehrfach... nichts. Es war schon zehn Minuten über der Zeit und ich dachte mir »hmmmm«. Es kamen zwar immer wieder Beamte raus, und eine Sekunde des Wahnsinns lang habe ich gedacht, dass ich, nachdem einer die Tür öffnet und herausspaziert einfach hereinhechte (auf der »Zitation« stand die Zimmernummer...). Was ich dann tatsächlich auch gemacht habe. Das heißt, ich war schon im Treppenhaus, habe mir dann aber doch gedacht, dass das eine schlechte Idee sei. Ich habe also nochmal brav gewartet und geklingelt (Pförtner oder sowas gibt es da nicht). Nichts. Als nochmal ein paar Beamte herausgekommen sind, habe ich gemeint, dass ich »einen Termin habe«. Bei Frau soundso. Sie haben nur gemeint, dass das kein Problem sei, einer hat sein Handy gezückt und sie angerufen. »Sie kommt dann gleich runter, sie abholen...« »Ach so...«. Was dann wenig später tatsächlich auch geschah. Was mich bei dem Interview, bei dem ich eine Stellungnahme zu meinem Hasskommentar abgeben musste, vor allem beeindruckt hat, war der unglaubliche Zynismus der Dame. Aber der war vielleicht auch angebracht. »Sie wissen, das ist ein Politikum. Deshalb sind sie hier.« »Ahja.«
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>>>>Aber gut, insgesamt eine interessante Erfahrung. Und ja, ich WERDE HASSKOMMENTARE AUF HASSKOMMENTARE HÄUFEN UND WENN ICH DAFÜR 400 JAHRE IN DEN KNAST KOMME! Gerade hecke ich wieder neue Teufeleien für meine facebookaktivitäten aus!!!!!
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>>Lies mal »Der Gasmann« von Heinrich Spoerl ! Es gibt auch ne UFA-Verfilmung mit Heinz Rühmann, vielleicht kannst Du die irgendwo saugen … ? Du wirst erstaunt sein, wie sehr Du Dich in der Episode von des Gasmanns Polizeivorladung wiederfinden wirst !
>
>Gebe ich mir vielleicht mal. Aber ein Buch von 1941, dass »Der Gasmann« heißt, das ist schn pikant (wobei, zu der Zeit haben sie die Leute einfach erschossen, das Gas kam etwas später). Und ich muss sagen, für jeden, der denkt, dass ich ein totaler Asso bin, weil ich »Hasskommentare« poste: das war keine Gewaltan- oder Morddrohung oder so, das war eine Kindergartenbeleidigung, über die man normalerweise lacht. Oder sie ignoriert. Oder zurückschreibt »Fresse! Danke.« Aber was macht die Dame, Sie rennt zu den Anwälten der Zeit. SLAP! Ich bekomme die Aufforderung zu einer Unterlassungserklärung. Löhne gut über 1000 Euro, weil ich weiß: schon wenn man in Dtl. jemanden den Vogel zeigt oder ihn als »Narr« bezeichnet ist das justiziabel. Im Zweifel. Kommt drauf an. Jetzt hatte ich gemeint, das wäre es. Die Anwälte haben zwar per e-mail verkündet »wir haben zusätzlich Strafanzeige gestellt.« Aber ich dachte mir »aaaach, das fliegt sofort aus dem Aktenordner des Polizeiabschnitts in den Müll. Die haben anderes zu tun hier...« NOT QUITE SO. 6 Monate später habe ich die Vorladung aufs LKA bekommen. Wie gesagt, ich habe mir gedacht »mein Schwein pfeift«. Aber gut, die anschließende Strafzahlung ist mit 900 Euro vergleichsweise niedrig ausgefallen. Die Beamtin, die mich »gegrillt« hat, hat gemeint, dass es so mindestens 2000 Euro schon werden würden. Ich habe mir nur gedacht: »NICHT SCHLECHT, MEIN LIEBER!« Denn ich bin zugegebenermaßen kein Krösus. (Wenn ich jemanden als 25-jähriger – gut nicht als 39-jähriger wahrscheinlich – die Fresse eingeschlagen hätte, wäre ich mit Sozialstunden und einem 'du, du, du' davongekommen. Ach, die Wege des Rechts. Aber da kennst du dich sehr viel besser aus...). Okay, ich saufe jetzt einen, und suche mir morgen einen neuen Job. Aufs Amt habe ich keinen Bock. Die haben eh nur jeden Tag zwei Stunden auf, und dann sagen Sie »nein, es gibt nichts!«. Was es diesesmal wohl werden wird? Nachtschicht in der Tankstelle? DHL Paketfahrer? Oh nee, letztere Möglichkeit schließe ich aus, das ist so eine meiner größten Horrorvorstellungen...

Überhaupt, vollkommen besoffen mit dem DHL Lieferauto durch die Heinrich-Heine-Str. oder über die B1 rasen? Hmmmm. https://www.youtube.com/watch?v=PZ7SzAm92e4 Also... Eher nicht.

»GETINTHEBACKOFTHEVAN!!!!«

   

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